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Argon-Laser ALC-60X
Argon-Laser Uniphase 2201
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Cyonics Uniphase 2201 / 2101 Argon-Laser-System

   

Kürzlich bot sich mir die wohl einmalige Gelegenheit, ein komplettes, kleines, luftgekühltes Low-Power-Argon-Lasersystem zu einem günstigen Preis zu erwerben. Es handelt sich um einen Cyonics Uniphase 2201-20SL Laser zusammen mit dem originalen Netzteil 2101-20SL. Der Laserkopf ist spezifiziert für 20mW bei 488nm Wellenlänge (ein sehr schönes hellblau) , bringt jedoch bei voller Leistung 27.5mW.

Der Argon-Laserkopf

 

Der Laserkopf kommt in der typischen Rechteck-Bauform daher. Die Grösse entspricht knapp derjenigen eines ALC-60X Laserkopfes, obwohl die optische Leistung sehr viel schwächer ist. Ein dickes, etwas unflexibles Anschlusskabel für alle elektrischen Grössen wie Heizspannung, Anodenspannung, Zündfreigabe, Interlock, Lüfterversorgung etc. führt direkt in den Kopf. Der oben angebrachte Lüfter erscheint etwas klein für die Kühlung der Röhre und ist offenbar auch nicht original, verrichtet seine Dienste jedoch soweit zufriedenstellend.

Innenansicht des JDSU Uniphase 2201: Der Kopf macht einen übersichtlichen aufgeräumten Eindruck. Bei den Schrauben an der Unterkante des Gehäuses handelt es sich um Innensechskantschrauben, welche jedoch kein metrisches Mass aufweisen. Glücklicherweise fand ich dennoch ein Werkzeug, um diese zu lösen. Es folgen nun einige weitere Bilder der Innereien des Kopfs.

 

Anodenseite der Röhre: Oben ist der Temperatursensor mit den pinkfarbenen Anschlussdrähten zu sehen, vorne die Lichtreglerkarte mit dem Sensor für den Betrieb im light-mode, also mit Leistungsregelung über eine Lichtrückmeldung, hinten sieht man noch ansatzweise die Zündspule des Zündboards, welche den HV-Startimpuls für das Zünden der Röhre erzeugt.

 

Kathodenseite der Röhre: Man sieht die dicken Heizanschlüsse (gelb) und den mit einer roten Kappe geschützten HR-Spiegel. Die Kathode ist bei diesen Lasern offenbar sehr massiv ausgeführt, angeblich genau gleich, wie bei den grossen, wassergekühlten Köpfen. Diese Röhre hat beide Spiegel integriert, damit ist ein Abgleich leider nicht so ohne weiteres möglich. Vorteil ist jedoch, dass sich die Spiegel nicht so schnell verstellen und dass sie gut geschützt sind vor Staub und Schmutz.

Luftauslass mit Kühlrippen und Temperatursensor

 

Der Warnkleber wegen dem hier verbauten, giftigen Berylliumoxid darf natürlich auch nicht fehlen. Bauteile, die Berylliumoxid enthalten, müssen als solche entsprechend gekennzeichnet werden. Das Berylliumoxid ist gefährlich, wenn es als Staub vorliegt, wenn also beispielsweise die Röhre Bruch erleidet. Solange die Berylliumoxidkeramik jedoch in ihrer festen Form belassen wird, gilt sie als unbedenklich.

 

 

Im Innern des Laserkopfes befindet sich dieser Betriebsstundenzähler. Gemäss Bedienungsanleitung muss für 50Hz-Betrieb mit einem Faktor von 1.2 multipliziert werden, bei 60Hz kann direkt in Sunden abgelesen werden. Allerdings sagt ein solcher Zähler meist nicht sehr viel aus, denn erstens weiss man nicht, bei welchen Strömen die Röhre hauptsächlich betrieben wurde (und gerade das ist der Haupteinflussfaktor für die Lebensdauer des Lasers!), zweitens ist nicht bekannt, ob die Röhre allenfalls zwischenzeitlich mal ausgetauscht wurde (was oft gemacht wurde bei solchen Lasern) und drittens ist es fast nicht denkbar, dass der Laser noch eine solch hohe optische Leistung erbringt (deutlich mehr als das, was spezifiziert ist), wenn die Röhre bereits  so viele Betriebsstunden auf dem Buckel hat.

Grössenvergleich verschiedener Ionenlaser: ArKr-Laser Melles Griot 643, ALC-60X und der Cyonics Uniphase 2201

 

Das Argon-Laser-Netzteil Cyonics Uniphase 2101

 

 

Das zu diesem Laser original mitgelieferte Netzteil ist sehr kompakt gehalten. Es ist eine Mischung aus herkömmlichem Linearregler und getaktetem Vorregler, was eine relativ gute Effizienz ermöglicht ohne viel Abwärme (die produziert der Laser schon zur Genüge ;-)). Die Bedienung ist sehr simpel gehalten. Nach dem Einschalten wird der Laser vorgeheizt und der Lüfter startet. Nach einer Weile kann der Strahl durch den eingebauten Schlüsselschalter freigegeben werden. Mit dem Poti an der Front kann im Light-Mode die Leistung des Strahls stufenlos zwischen Standby-Betrieb und voller Leistung eingestellt werden.

Typenschild des Netzteils: Hier wird gleich klar, dass dieses unbedingt mit einem Vorschalttrafo von 230V auf 115V betrieben werden muss, sonst kommen hübsche Rauchzeichen. Man wird jedoch dank dem Ami-Netzstecker auch immer schön daran erinnert ;-) Das Netzteil zieht im  Standby-Betrieb des Lasers ca. 3A, bei voller Leistung etwa 6.5A vom Netz (230V-seitig), also auf der 115V maximal etwa 13A. Der angegebene Strom auf dem Typenschild ist also etwas übertrieben.

 

Innenansicht des 2201 Laser-Netzteils. Es ist meiner Meinung nach nicht unbedingt sehr übersichtlich aufgebaut, aber das war der Stil der damaligen Zeit (1991).

 

Aufwendige Steuerelektronik, alles mit diskreten Logik-ICs aufgebaut, noch nichts mit µController :-)

 

Erste Strahlbilder: